Raumpatrouille 433 (2016)

Wer: „Forscher“
Wann: 30. November 2016 (Premiere)
Wo: Theater Rampe, Stuttgart


Fotos: Markus Niessner

Von und mit: O-Team – Nina Malotta, Samuel Hof, Pedro W. Pinto, Folkert Dücker, Markus Birkle, Nils Meisel, Dietrich Kuhlbrodt, Markus Niessner, Antonia Beermann

Space Opera von und mit John Cage

Wir brauchen die Vergangenheit nicht zu zerstören: sie ist fort;
jeden Augenblick könnte sie wiederkehren, Gegenwart scheinen und sein.
Wäre es eine Wiederholung?
Nur wenn wir dächten, wir besäßen sie, aber da wir´s nicht tun, ist sie frei
und wir ebenso.
(John Cage, Vortrag über nichts)

Das Stück geht aus von John Cages konzeptueller Arbeit 4‘33‘‘, einer Partitur für einen oder mehrere Musiker, die für die Dauer von 4 Minuten und 33 Sekunden nicht spielen (in 3 Akten). Die musikalische Performance Raumpatrouille 433 konfrontiert auf essayistische Weise die Vergänglichkeit menschlicher Erinnerung sowie der Kunstform Theater mit Big Data, dem zweifelhaften Mythos digitaler Datenspeicher als umfassendem Gedächtnis der Menschheit.

Im leeren Bühnenraum materialisiert sich aus dem Nichts ein Raumschiff mit seltsamen Wesen an Bord. Angeführt vom digitalen John-Dietrich-Avatar durchqueren sie Raum und Zeit und erleben aufregende Abenteuer. Eines davon werden wir mitverfolgen. Was der Plan hinter diesen Reisen ist, was der John-Dietrich-Avatar sucht und will oder ob er vielleicht gar nichts sucht und will, bleibt unklar. Auch die Crew weiß es nicht, macht sich aber so ihre Gedanken. Vielleicht ist es ein interstellares aleatorisches Kunstprojekt?

Aus der Spurensuche entsteht eine musikalische Untersuchung des Theaterraums mit Hilfe zweckentfremdeter Technologie. Unterbrochen von Werbespots zur digitalen Unsterblichkeit (zur Erstellung des Avatars wurde aus Kostengründen werbefinanzierte Freeware und Demo-Software benutzt), entfaltet sich eine performative Meditation über Gedächtnis, (digitale) Erinnerung, Rauschen und nichts.
Log your day!
Everyday! (Sony)

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