Wer: „Moderator“ (HR)
Wann: 12. Dezember 2017 (Premiere)
Wo: Theater Rampe, Stuttgart
Fotos: Markus Niessner
Von und mit: O-Team feat. Antje Töpfer, Fabian Hesse und Ha$i
Regie, Licht, Bühne: Samuel Hof
Bühne, Kostüme: Nina Malotta
Bildende Kunst: Fabian Hesse
Musik: Ha$i
Figurenspiel & -bau: Antje Töpfer
Schauspiel: Folkert Dücker
Dramaturgie: Antonia Beermann
Sound & Video: Pedro Pinto
Produktion & Grafik: Markus Niessner
3D-Plastik-Biohypermedia-Theater
:-Oz – Im Loop der Simulationen, auf halbem Weg zwischen realer Welt und dem großen Nichts; gleichzeitig tot und lebendiger. Hier, wo wir jetzt tätig sind, im schwangeren Monster der möglichen Zukünfte. Hier, wo globale Technowissenschaft alles zu einer gefügigen Masse verdaut. Hier, wo 3D-Drucker, ausgestattet mit den übernatürlichen Mächten von Plastik, noch-menschliche Vorstellungskraft in materielle Wirklichkeit kondensieren.
Wie können wir uns mit Fragen der digitalen Realität in einem analogen Medium wie dem Theater auseinandersetzen? Was passiert an der Schnittstelle zwischen physischer und virtueller Welt? Was wird ausgeblendet? Wie sieht die politische und ökologische Realität hinter den HighTech-Simulationen aus? Ausgehend von den Arbeiten der fiktiven Künstlerin Dorothy begibt sich O-Team auf die Suche nach einer künstlerischen Sprache um unsere von digitalen Bildern und errechneten Texturen überlagerte Gegenwart zu reflektieren. Durchsetzt von Motiven aus Lyman Frank Baums „Der Zauberer von Oz“ fragt das Projekt danach, wie sich unsere Wahrnehmung von Körpern und Biographien verändert. Wovon träumen virtuelle Körper? Welche Kräfte wirken auf sie? Können wir von Orten sprechen, wenn es keinen Boden gibt? Gemeinsam mit dem Bildenden Künstler Fabian Hesse, der Figurenspielerin Antje Töpfer und dem Musiker Ha$i entwickelt O-Team einen genreüberschreitenden Theaterabend zwischen Dokumentation, Diskussion und Musical, zwischen Aufführung, Ausstellung und Performance, zwischen Realität und Simulation.
Die Geschichte von :-Oz bemüht sich, ein modernisiertes Märchen zu sein, in dem Staunen und Freude bewahrt und Herzbeklemmungen und Alpträume weggelassen sind. Das alte Märchen, das Generationen gedient hat, wird jetzt als „historisch“ in der Kinderbibliothek geführt, denn die Zeit ist für eine Reihe neuerer „Wundergeschichten“ gekommen, aus denen die stereotypen Geister, Zwerge und Feen entfernt sind, zusammen mit all den schrecklichen und grauenerregenden Ereignissen, die sich ihre Autoren ausgedacht haben, um jeder Geschichte eine fürchterliche Moral zu verpassen. L. Frank Baum, Vorwort zum „Zauberer von Oz“, 1900